Tolle Startphase, dann aber der Einbruch

Siebzehn ganz hervorragende Minuten, dann aber über lange Phasen Einfallslosigkeit. Auf diesen Nenner lässt sich der Auftritt der Raunauer Jungs in Ismaning bringen. Nach Führung zu Beginn und unentschiedenem Halbzeitstand lässt der TSV Niederraunau beim 23:20 beide Punkte im Münchner Norden.

Das Spiel begann mit Paukenschlägen in der sogenannten Hölle Süd. Allerdings hatten die Ismaninger anfangs wenig an Stimmung zu bieten. Die Ausrufezeichen setzten die ersatzgeschwächten Raunauer. Das 0:1 erzielte Oliver Kiebler im Nachwurf. Der Ausgleich beeindruckte gar nicht, denn schnell hintereinander erzielten Lukas Konkel, Lasse Sadlo und zwei Mal Björn Egger einen vollkommen überraschenden 1:5 Spielstand. Die Abwehr stand sicher und im Angriff funktionierte Vieles. Eine Ausnahme sollte über die ganze Spielzeit das Verwerten von Strafwürfen werden. Vom Siebenmeterstrich fehlen den Raunauer Jungs einfach derzeit die Nerven. So auch beim Stand von 1:5, 4:8 und 9:10 als Kiebler, Konkel und Mathias Waldmann in Reihe vergaben. Aber das wäre alles noch wegzustecken gewesen, wenn nicht ab dem 5:10 Stand ein vollkommener Bruch ins Spiel gekommen wäre. Die Ismaninger reagierten auf den Rückstand mit brutalem Tempospiel und erhöhten so den Druck auf die Abwehr immens. Spieler wie Zobel, Lang oder Mannel können mit ihrer Beweglichkeit schon eine Abwehr öffnen. Das sollte aber nicht das Manko der Raunauer sein. Gegentore sind im Handball nicht ganz zu verhindern, auch dann nicht, wenn wie am Samstag mit Armin Hessheimer ein hervorragender Torhüter seine Arbeit verrichtet.

Das Problem lag schon im Angriff. Vierzehn Minuten erzielten die Raunauer kein Tor. Viel zu sehr wird sowohl von Halblinks als auch Halbrechts in die Mitte gedrängt. Die Außenspieler bekommen gar keine Bälle und so kann sich eine kompakte Abwehr auf die Mitte des Spielfelds ausrichten. Negative Folge war dann der Halbzeitstand von 10:10. Die Ismaninger agierten nämlich anders. Als sie merkten, dass die Mitte zu ist, setzten sie vermehrt auf ihren Rechtsaußen Markus Neubauer. Und der verwandelte als Rechtshänder aus den unmöglichsten Positionen.

Leider sollte sich das in der zweiten Hälfte so fortsetzen. Die Raunauer hatten keine zweite Dominanzphase und so konnte sich Ismaning, ohne zu glänzen, langsam absetzen. Kämpferisch konnte man den Raunauer Jungs gar nichts vorwerfen. Der Wille war bedingungslos vorhanden, nur die Möglichkeiten fehlten. Armin Hessheimer hielt jetzt zwar noch stärker, sein Gegenüber Daniel Hertel stand ihm aber in nichts nach. In der letzten Viertelstunde kam in Person von Moritz Kornegger zwar nochmals Hoffnung auf, als ihm mehrere Tore in Folge gelangen. Aber auch das sollte letztlich nicht reichen. Die Ismaninger gewannen aufgrund ihrer Fähigkeit, ein Spiel total zu drehen, verdient.

 

Aufstellung und Torschützen: Armin Hessheimer, Oliver Kiebler 3/2, Florian Rothermel, Adrian Thalhofer, Jakob Eheim, Christoph Schäfer, Lukas Konkel 3/1, Lasse Sadlo 3, Maximilian Klaußer, Mathias Waldmann 1, Björn Egger 3, Oliver Blösch 1, Moritz Kornegger 3, Johannes Rosenberger 3.